Nachfolgend sehen Sie Scans
des Aktenbestandes des Reichssicherheitshauptamtes, des RSHA,
Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, BArch R 58 7484, Blatt 01-69 (die
komplette Akte). Lediglich die ohnehin nicht durchlaufende
maschinenschriftliche Seitennummerierung wurde, um Speicherplatz zu
sparen, nicht mitgescannt. Die Bild-Nummern entsprechen den
Blattnummern. Die Bibliografie wurde von polnischen Archivaren als
'Mystische Literatur' betitelt. Angesichts der beiliegenden Anschreiben (Blatt 01 + 69) von und an Rudolf Richter, kann unterstellt werden, dass es sich bei der 67-seitigen Bibliografie "Zur Kulturgeschichte" mit ihren etwa 440 Titeln um ein Arbeitsergebnis des H-Sonderauftrages des Reichsführers SS Heinrich Himmler zur Hexenforschung handelt (siehe: Lorenz, Sönke u.a. (Hrsg.): Himmlers Hexenkartothek, Bielefeld 2000; Wegener, Franz: Kelten, Hexen, Holocaust. Menschenopfer in Deutschland, Gladbeck 2004). Dabei muss die Bibliographie in keinem direkten inhaltlichen Bezug zu den Anschreiben Richters stehen. Der abgebrochene Lehramtsstudent und SS-Hauptsturmführer Richter war neben etwa einem Dutzend anderer Kollegen Mitarbeiter des Hexen-Sonderauftrages (SS-Sicherheitsdienst-Schrifttumsstelle) und als solcher im Rahmen der "Geheimen Reichskommando-Sache" in der Regel ohne Nennung seines Auftraggebers in Deutschland auf Spurensuche zu den Hexenprozessen. Von 1935 bis Sommer 1944 wurden über 260 Archive, Museen und Bibliotheken auf der Suchen nach Akten und Hexenliteratur durchkämmt. Auf rund 33.000 DIN-A4-Karteikarten wurden die Ergebnisse zusammengefasst. Es wurde eine eigene Bibliothek mit etwa 2300 Titeln angelegt, die sich heute zum Teil in der Universitätsbibliothek Poznan (Posen) findet. In der Literatur wird zwar - etwa bei Lorenz (Seite 88) eine Desideratenliste, zusammengestellt von Rudolf Richter erwähnt, die allerdings wohl nur 6 Blatt umfasst. (Hinweise auch auf Lorenz S. 67, 120; Quell-Hinweis auf das Bücherverzeichnis der gesamten Hexen-Bibliothek auf S. 49f., Hinweis auf "regional gegliederte thematische Bibliographien" auf Seite 80; über die der Kartothek zugehörige Literatur-Archiv-Kartei heißt es auf S. 82: "... zum Verbleib aller Karteien fehlt bisher jede Nachricht".) Eine Publikation dieser
Bibliographie im Internet erscheint mir sinnvoll, um den an
Hexenforschung Interessierten einen schnellen Zugriff auf eine heute -
bedingt durch Kriegsschäden - so wohl nicht mehr zu erstellende
Datenquelle zu ermöglichen. Sie enthält neben deutschsprachigen Titeln
(insbesondere aus der Frühen Neuzeit) auch französische, italienische,
englische und skandinavische Titel. Die Publikation erfolgt mit
freundlicher Zustimmung des Bundesarchivs. INHALT I. Dämonenglaube. Der Teufel. Bündnisse mit dem Teufel. Besessenheit vom Teufel. Teufelsspuk. Teufelsbeschwörungen. Teufelsverehrung. Leo Taxil. Diana Vaughan. (Blatt 02 ff.) II. Schriften für und gegen den Teufelsbeschwörer Johann Josef Gassner 1774 u. f. Jahre. (Blatt 18 ff.) III. Hexerei. Hexenwahn. Die Wasserprobe an Hexen. (Blatt 32 ff.) IV. Hexenprozesse und ihre Gegner (Blatt 49 ff.) V. Hexenprozesse in einzelnen Ländern und einzelnen Orten. Alphabetisch nach diesen geordnet. (Blatt 60 ff.)
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Vom gleichen Autor sind bisher in der Reihe "Politische Religion des Nationalsozialismus" erschienen: Band 1 - Das
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